Hin und Her bei der KfW-Förderung, Förderstopp und die Folgen

Der vorzeitige Stopp der KfW-Förderung für Effizienzhäuser war ein Schock für viele Bauherren, die die Mittel zur Umsetzung ihrer Vorhaben fest eingeplant hatten. Nun gibt es eine politische Entscheidung zu den bereits gestellten Anträgen. Wie es mit der KfW-Förderung in diesem Bereich grundsätzlich weitergeht, erfahren Sie im Folgenden.

Leere Töpfe: Gefragte KfW-Programme mussten eingestellt werden

Die Wahrheit ist simpel: Die Mittel für die KfW-Förderung EH55 und EH40 sowie für die energetische Sanierung waren schlicht und ergreifend aufgebraucht, sodass Bundeswirtschaftsminister Habeck keine andere Wahl hatte. Zuvor hatte die ehemalige Bundesregierung bereits für den 31. Januar 2022 ein Ende der KfW-Förderung EH55 für den energieeffizienten Neubau verkündet. Damit wurde ein weiterer Antragsansturm auf die relevanten KfW-Förderprogramme ausgelöst, der das eigentliche Budget bei Weitem überschritt.

Drei Förderprogramme betroffen: energieeffizientes Bauen und Sanieren

Der sofortige Stopp umfasste drei Programme der KfW: neben den KfW-Zuschüssen für neue Effizienzhäuser und -gebäude EH55, das laut Habeck veraltet sei und einen heute ohnehin praktizierten Baustandard fördern würde, auch das Programm EH40 sowie die Zuschüsse für eine energetische Sanierung. Allerdings können Bauherren weiterhin die Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG), für die das Bundesamt für Wirtschafts- und Ausfuhrkontrolle (Bafa) verantwortlich zeichnet, nutzen. Gefördert werden hier einzelne Maßnahmen, wie zum Beispiel der Austausch alter, auf fossilen Brennstoffen basierender Heizungen gegen moderne Systeme.

Auswirkungen für Bauherren und den Wohnungsbau dramatisch

Vor allem die Neubauprojekte, die die Mittel des Programms EH55 mit eingeplant hatten, stehen vor großen Herausforderungen: Die fehlenden Zuschüsse treiben die Kosten für die Endkunden nach oben, private Bauherren müssen mit den finanzierenden Banken zwangsläufig nachverhandeln. Insgesamt dürfte der Förderstopp die staatlichen Bauziele in Gefahr bringen, statt der anvisierten 400.000 neuen Wohnungen, die modernisiert oder neu gebaut werden sollten, seien unter diesen Voraussetzungen nun nur noch 100.000 realistisch, wenn nicht zügig ein Ersatz für die Förderprogramme auf den Weg gebracht wird.

Neue Förderprogramme – und ein wichtiger Kompromiss

Vor diesem Hintergrund verhandelt die neue Bundesregierung neue Lösungen, die die bisherigen Programme ersetzen sollen. Allerdings sind dazu zunächst die notwendigen Haushaltsmittel im noch zu beschließenden Haushalt einzustellen, was sich noch bis zum März hinziehen dürfte. Eine Korrektur der ursprünglichen Beschlüsse zum Stopp der KfW-Förderprogramme dürfte jedoch für viele Bauherren wichtig sein: Alle förderfähigen Anträge, die bis zum 24. Januar 2022 gestellt wurden und eingegangen sind, sollen noch nach den bekannten Kriterien bearbeitet und umgesetzt werden. Erst dann greift der drastische Schnitt, der Raum für strengere Regeln schafft.