Immobilienmakler – Fluch oder Segen?

Immobilienmakler – Feindbild oder notwendiger Vermittler?

Der Immobilienmarkt ist seit Jahren ein schwieriges Feld. Die Preise steigen kontinuierlich, das Angebot ist begrenzt. Dies gilt nicht nur für Großstädte und Ballungsräume, sondern zunehmend auch für ländliche Gebiete. Wer heute ein Haus kaufen oder verkaufen und die Angelegenheit nicht selbst in die Hand nehmen kann oder will, ist gut beraten, sich an einen Makler zu wenden.

Immobilienmakler sind nicht in allen Bevölkerungsgruppen besonders beliebt. Manche Menschen glauben, dass sie nicht viel mehr tun, als Haus- und Wohnungbesichtigungen durchzuführen und dafür eine satte Courtage einstreichen. Bei Käufen und Verkäufen beträgt die Summe bis zu 7,14 Prozent, bei Vermietungen normalerweise den 2,38-fachen Wert der monatlichen Kaltmiete. Man spricht nicht nur von Abzocke, sondern greift zum Teil sogar schon zu Gewalt gegen Maklerbüros, vor allem in boomenden Großstädten wie etwa München.

Jeder kann Makler werden

Als Makler ein Haus kaufen oder ein Haus verkaufen kann grundsätzlich nahezu jeder, denn der Beruf ist nicht geschützt. Ein Nachweis über Fachwissen oder eine besondere Ausbildung ist nicht erforderlich. Eine Gewerbeanmeldung, 20 Stunden Fortbildung in drei Jahren, eine Haftpflichtversicherung – schon kann man loslegen. Auch diese Tatsache trägt zu Vorurteilen gegenüber Maklern bei.

Darum ist es wichtig, bei der Auswahl des Maklers auf langjährige Erfahrung und auf Zertifizierungen zu achten.

Arbeit und Aufwand sind hoch

Was aber häufig übersehen wird, ist die ganze Arbeit drumherum. Immobilienmakler müssen über eine sehr gute Marktkenntnis verfügen, um erfolgreich zu sein. Sie müssen die richtigen Objekte für ihre Klientel finden, sich um Termine und Vereinbarungen kümmern, Exposés erstellen und zahlreiche Verwaltungstätigkeiten erledigen. Diese werden nicht nur in der Papierform immer aufwändiger. So wächst zum Beispiel der Wunsch von Interessenten, die ein besonderes Haus verkaufen oder ein exklusives Objekt erwerben möchten, nach professionell gemachten Videoclips, 360°-Rundgängen und sogar Luftbildaufnahmen per Drohne. Um eine Vermittlung erfolgreich abschließen zu können, gehen Makler also arbeitsmäßig und finanziell sehr stark in Vorleistung.

Vor allem müssen Makler aber Kontakte knüpfen können, sich ein Netzwerk aufbauen und ein Gespür dafür haben, welches Stadtviertel in Zukunft begehrt sein wird, wo Häuser und Wohnungen frei werden oder neue Baugebiete erschlossen werden. Fähige Vertreter der Zunft sind ein wichtiges Glied im Immobilienmarkt, ohne das so mancher Käufer oder Verkäufer große Schwierigkeiten bis hätte, sein geplantes Immobiliengeschäft zu realisieren.