Immobilien galten schon immer als sichere Wertanlage, heute mehr denn je. Die niedrigen Hypothekenzinsen machen den Kauf von Wohneigentum zusätzlich attraktiv. Eine repräsentative Emnid-Umfrage zeigt, dass 22 Prozent der Bundesbürger bereits eine Immobilie als Kapitalanlage nutzen und 24 Prozent den Erwerb planen.
Private Anleger sollten vor dem Kauf mit spitzem Bleistift rechnen, ob sich der Kauf einer oder mehrerer Wohnungen als Renditeobjekt rechnet. Für die Rechnung sind die Erwerbskosten ausschlaggebend. Sie setzen sich zusammen aus dem Kaufpreis und den Kaufnebenkosten, die für den Makler, den Eintrag ins Grundbuch und die Grunderwerbssteuer fällig werden. Die Erwerbskosten werden den zu erwartenden Mieteinnahmen gegenübergestellt. Die Einnahmen können nicht voll verbucht werden, sondern mindern sich durch die Betriebskosten, die nicht vollständig auf den Mieter umgelegt werden können. Die Kosten für Reparaturen und Instandhaltung sowie die Aufwendungen für die Hausverwaltung, die die Betriebskostenabrechnungen erstellt, sich um Mieterbeschwerden kümmert und Reparaturen koordiniert, trägt ebenfalls der Vermieter. Einige der notwendigen Arbeiten können Vermieter auch selbst übernehmen, falls die Entfernung zur vermieteten Wohnung, verfügbare Zeit und Know-how das zulassen.
Der Vermieter sollte auch das Risiko eines Mietausfalls bei einem Mieterwechsel kalkulieren und bedenken, dass Einkünfte aus Vermietung und Verpachtung steuerpflichtig sind. Der durchschnittliche Gewinn für private Vermieter lag in den vergangenen zehn Jahren zwischen zwei und drei Prozent, so die Daten des DIW Berlin. Viele Vermieter errechnen sich aus dem späteren Verkauf der Wohnung einen Veräußerungsgewinn, aber Vorsicht: Der Gewinn ist erst nach einer Frist von zehn Jahren steuerfrei.